Vom Sturm zur Atemübung: Wie unser Mini-Modell das Wohlbefinden an Bord verbessert
Stell dir vor: Draußen toben zehn Meter hohe Wellen, das Schiff schlingert durch die Nacht, die Crew ist übermüdet – und der Lärmpegel bleibt hoch. Genau in solchen Situationen setzt unsere App an: Sie soll die Menschen an Bord gezielt unterstützen – mit wissenschaftlich fundierten Maßnahmen zur Förderung des Wohlbefindens.
Doch wie funktioniert das eigentlich?
KI-gestützte Hilfe im Alltag
Unsere App wird in der finalen Version mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) individuelle Empfehlungen zur Verbesserung des Wohlbefindens geben. Damit sie fundierte Vorschläge machen kann, muss sie zunächst lernen: Welche Belastungen gibt es – und was hilft konkret dagegen?
Die Grundlage dafür ist ein sogenanntes Mini-Modell – ein wissenschaftlich entwickelter Datensatz, der typische Belastungssituationen und passende Maßnahmen strukturiert abbildet.
Sechs Schritte zu mehr Wohlbefinden
1. Rohdaten sammeln
Sensoren an Bord und Smartwatches erfassen verschiedenste Werte – etwa Schiffsbewegungen, Herzfrequenz oder nächtlichen Lärmpegel.
2. Plausibilität prüfen
Nicht jeder erfasste Wert ist automatisch brauchbar. Extreme oder fehlende Daten (wie z. B. eine unrealistisch hohe Herzfrequenz) werden gefiltert. Nur valide Informationen fließen ins Modell ein.
3. Daten in Parameter umwandeln
Aus den gesammelten Rohdaten entstehen konkrete Einflussfaktoren, wie z. B. „maximale Herzfrequenz in 24 Stunden“ oder „durchschnittliche Lärmbelastung während des Schlafs“.
4. Belastungen erkennen
Nun analysiert das System, welche Parameter auf welche Art von Belastung hinweisen. Eine dauerhaft erhöhte Herzfrequenz kann z. B. auf Erschöpfung hindeuten, ständiger Lärm auf ein Schlafdefizit.
5. Einflussfaktoren gewichten
Nicht alle Belastungen wirken gleich stark. Wir als wissenschaftliche Mitarbeitende gewichten die einzelnen Bedingungen unterschiedlich – Lärm hat zum Beispiel einen höheren Einfluss auf bestimmte Bereiche des Wohlbefindens als Rauchen.
6. Passende Maßnahmen ableiten
Zu jedem Einflussfaktor sind medizinisch geprüfte Empfehlungen hinterlegt. Bei starkem Seegang könnte das z. B. eine gezielte Atemübung zur Reduktion von Fatigue sein.
Warum das Mini-Modell so wichtig ist
Unser Mini-Modell bildet die wissenschaftliche Grundlage für das gesamte KI-System. Es hilft der App, Zusammenhänge zu erkennen und darauf aufbauend sinnvolle, individuelle Empfehlungen auszusprechen.
Mit der Zeit lernt das System durch Rückmeldungen der Nutzer:innen dazu – bleibt dabei aber stets auf dem Boden fundierter Forschung.
So entsteht Schritt für Schritt eine App, die in anspruchsvollen Umgebungen wie auf See echte Unterstützung bietet: persönlich, verlässlich und evidenzbasiert.